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Rosenkranz und Güldenstern sind tot

Tragikomödie von Tom Stoppard / Deutsch von Hanno Lunin

© Foto: Manja Herrmann

Rosenkranz und Güldenstern spielen gerne. Zum Beispiel Münzenwerfen. Dass aber an diesem Tag Rosenkranz zweiundneunzigmal hintereinander Kopf hat, geht zu weit. Güldenstern ahnt, dass irgendetwas ganz Grundlegendes aus den Fugen geraten sein muss, und Rosenkranz wundert sich, aber mehr auch nicht. Doch plötzlich erinnern sie sich: Da war ein Bote, der sie an den Hof nach Helsingör gerufen hat. In diesem Moment tritt ein fahrender Schauspieler auf und warnt die beiden davor, sich in die Handlung verwickeln zu lassen.

In der Folge erlebt das Publikum die berühmte Shakespeare-Tragödie quasi von hinter der Bühne. Inklusive Hamlets gespieltem und Ophelias echtem Wahnsinn, dem Mord an Polonius und dem nachgespielten Königsmord an Hamlets Vater durch dessen Bruder, dargestellt von einer fahrenden Gauklertruppe. Nur Rosenkranz und Güldenstern erklärt niemand, was hier eigentlich gespielt wird.

Tom Stoppard, als Kind jüdischer Eltern 1937 in der Tschechoslowakei unter dem Namen Tomáš Straussler geboren, stellt in seinem bekanntesten Stück ein Komiker-Duo à la Dick und Doof in eine Welt, in der sich jede Ordnung aufgelöst hat, Wissen zur Meinung verkommen ist und eine falsche Entscheidung tödlich sein kann. Die Verfilmung von 1992 mit Gary Oldman und Tim Roth gewann den Goldenen Löwen in Venedig.

30.01.2022
15:00 Uhr
Stadttheater Bremerhaven Großes Haus | Theodor-Heuss-Platz | 27568 Bremerhaven