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Vögel von Wajdi Mouawad

© Foto: Heiko Sandelmann
von Wajdi Mouawad

Am Anfang steht eine große Liebe. Eitan, ein junger Biogenetiker aus Berlin, und Wahida, eine amerikanische Islamwissenschaftlerin, begegnen einander im Lesesaal einer New Yorker Bibliothek und wissen sofort, dass sie zueinander gehören. Zufall oder Schicksal? Für die beiden spielt es keine Rolle, dass er jüdischer und sie arabischer Herkunft ist. Eitans Familie sieht das allerdings anders. Vor allem für seinen Vater wäre die Verbindung ein Verrat an der jüdischen Identität. Enttäuscht und verstört reist Eitan gemeinsam mit Wahida nach Israel, um seine Großmutter zu treffen und den Wurzeln seiner Familie auf die Spur zu kommen. Vor Ort werden sie mit der brutalen Realität des Nahostkonflikts konfrontiert, und bei einem Terroranschlag wird Eitan schwer verletzt.

Am Ende steht die Aufdeckung eines Familiengeheimnisses, das alle Gewissheiten auf den Kopf stellt – auch das junge Paar, das bis dahin von ihrem Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in einer globalisierten Welt überzeugt gewesen ist, muss erkennen, dass es die eigenen familiären und kulturellen Wurzeln nicht ignorieren kann.

Herkunft, Familie, Sprache, Religion, Geschlecht. Was macht einen Menschen aus? Was prägt die eigene Identität? Mit Poesie und epischer Kraft entwirft der aus dem Libanon stammende frankokanadische Autor Wajdi Mouawad (Verbrennungen) in seinem 2017 uraufgeführten Stück eine berührende jüdische Familiengeschichte, die schicksalhaft mit dem Holocaust und dem israelisch-arabischen Konflikt verknüpft ist.

30.10.2020
19:30 Uhr
Stadttheater Bremerhaven Großes Haus | Theodor-Heuss-Platz | 27568 Bremerhaven